„Einzigartiger, clever durchdachter Prozess“ für vollautomatisierte Konfiguration bei der individuellen Fertigung von Aluminiumprofilen.
© Bosch Rexroth AG
Francesco Zeccola, Gesamtprojektleiter bei Bosch Rexroth, sieht in dem Pilotprojekt einen großen Schritt in diese Richtung: „Wir haben einen einzigartigen, clever durchdachten Prozess aufgesetzt. Dadurch konnten wir unser Quick & Easy-Konfigurationssystem auf Stabbearbeitungszentren überführen und in einem zweiten Schritt die Bearbeitungsmöglichkeiten erweitern. Zugleich ist der gesamte Prozess jetzt schlanker und einfacher.“
Der Ablauf: Konfiguration, QR-Code, Bearbeitung
Im Rahmen des Projekts profitiert davon das Logistikunternehmen Schmalz+Schön. Dort werden nicht nur Waren gelagert, die Fellbacher setzen für Bosch Rexroth auch Kundenaufträge in der Profilbearbeitung um – das garantiert kurze Wege und Lieferzeiten. Der Fertigungsprozess läuft bei Schmalz+Schön jetzt automatisiert, von der Bestellung und Konfiguration durch den Kunden bis zum fertigen Profil. Beschrieben wird das gewünschte Profil im Konfigurator des Webshops von Bosch Rexroth, dort erfolgt auch die Auftragsvergabe. Die Zeichnungserstellung erfolgt automatisch über die itmCADsuite, dieser Schritt wurde vom Duisburger Softwareunternehmen it-motive AG programmiert.
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Joachim Finkensiep, Leiter der CAD-Entwicklung bei it-motive sagt zum Kernstück des Projekts: „Alle Fertigungsaufträge münden in eine Zeichnung mit auf der Rückseite enthaltenem QR-Code, der sämtliche Profilbearbeitungsinformationen enthält.“ Der Bearbeiter an der Maschine muss diesen lediglich einscannen. Daraufhin erzeugt der QR-Code-Interpreter von it-motive einen Maschinenzwischencode, der von der Software der elumatec Maschine in den für CNC-Maschinen gebräuchlichen „G-Code“ umgewandelt wird. Er sorgt dafür, dass die CNC-Maschine automatisch die passenden Bearbeitungsschritte in der optimalen Reihenfolge durchführt – den automatischen Werkzeugwechsel inklusive.
Digital beschleunigte Fertigung
Für Felix Schlachter, Leiter der Softwareentwicklung bei elumatec, ist das Projekt „eine voll digitalisierte Lösung für Kundenaufträge vom Webshop bis zur Fertigung. Wir konnten hier als Enabler für Bosch Rexroth unsere Kompetenzen im Softwarebereich deutlich unter Beweis stellen.“ Tatsächlich ist die vollautomatisierte Übergabe der vom Kunden in Auftrag gegebenen Profilinformationen an die Maschine ein enormer Sprung im Vergleich zur Fertigung mit Handarbeit: Ursprünglich mussten die im Webshop eingehenden Aufträge ausgedruckt werden. Dann wurden sie zur Maschine gebracht, das Programm wurde vom Bediener eingegeben, das Profil aufgelegt und dann begann erst die Produktion. Die von elumatec und it-motive entwickelten Schnittstellen öffnen die Tür in eine smarte Produktion.
Das Konzept für die Automatisierung wurde 2022 von Bosch-Rexroth vorgelegt und anschließend mit den Partnern abgestimmt. Die Programmierung übernahm it-motive auf Basis der itmCADsuite. Das Software-Unternehmen mit Sitz in Duisburg hatte zuvor bereits den INKAS®-Konfigurator für den Webshop von Bosch Rexroth erstellt. Bei elumatec wurde die Kommunikations-Schnittstelle an den von Schmalz+Schön eingesetzten Maschinen angepasst. Zum Einsatz kommen dort etwa das Stabbearbeitungszentrum 122/74 sowie die MGS 142.
Das Knowhow von elumatec im Bereich der smarten Produktion war im Pilotprojekt unverzichtbar, die entwickelte Lösung ist mit Maschinen anderer Hersteller nicht umsetzbar.
Die Vorteile: Verkürzte Lieferzeiten, weltweiter Rollout.
„Quick & Easy“ heißt bei Bosch Rexroth der Fertigungsprozess, mit dem die individuelle Profilbearbeitung effizient ermöglicht wird. Kunden können über den Webkonfigurator bequem Material, Länge und Bearbeitungsparameter für ihr gewünschtes Profil eingeben.
Die Konzeption für das Projekt startete Anfang 2022, mit der Umsetzung begonnen wurde im November. Kein halbes Jahr später läuft die Produktion bei Schmalz+Schön. Projektleiter Francesco Zeccola lobt die reibungslose Zusammenarbeit: Gemeinsam mit den Partnern habe Bosch Rexroth ein international anwendbares Standardkonzept entwickelt, das trotz der enormen Varianz im Angebot der Grundelemente für die Profilbearbeitung schnellere Abläufe ermögliche. Den Innovationsvorsprung im Wettbewerb haben sich alle Beteiligten gesichert und damit beste Perspektiven für die automatisierte Produktion der Zukunft.
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